wiensalonberlin
Marianne Sajdik
Mein Credo:
„Kunst, die nicht kommuniziert, wird nicht wahrgenommen und kann nichts bewirken. Wir brauchen einen Ort, wo sie sichtbar wird: wiensalonberlin."
Die Forderung nach neuen spannenden Ausstellungsorten wird weltweit immer vehementer vertreten. Fort mit White Cube und Black Box heißt es da in etwa. Multifunktionaler Museumsarchitektur wird die Absage erteilt. Her mit schwierigen Räumen, in denen sich Kunst brechen kann, mit denen sie mitunter auch kämpft. Erzählungswillige intime Orte, die einen beziehungsreichen Zugang zur Kunst ermöglichen, werden gesucht.
Der wiensalonberlin in Berlin Kreuzberg, einem Bezirk, der ganz im Zeichen des Wandels steht, reagiert auf die radikalen Veränderungen seiner Umgebung. Da sind es nicht mehr die wilden Kreuzberger Nächte der Hausbesetzer, Punks und Aussteiger, die den Stadtteil prägen, sondern immer mehr Künstler und Medienleute mit Mut zum Experiment. Und mitten drin der wiensalonberlin in der Hornstraße, einer Enklave, in der schon Nan Goldin ihr Atelier hatte und 1973 das 1.Berliner Frauenzentrum gegründet wurde.
In einem großbürgerlichen wilhelminischen Haus mit restaurierter Fassade hat sich der wiensalonberlin einquartiert. Schlichtes Biedermeier bildet das Passepartout zu Ausstellungen zeitgenössischer Kunst, die unterschiedliche Themen abhandeln.
Die Anknüpfung an die Tradition des Salons greift die Idee des Dialogs zwischen unterschiedlichsten Menschen auf. Man trifft sich, man speist, man hört zu, man sitzt inmitten der Kunst, die Marianne Sajdik zeigt, weil sie ihr gefällt. Bilder, Fotos, Videos, Musik, Gesang, Lesungen oder Performances.
Marianne Sajdik
leitete die Galerie für zeitgenössische Kunst Kurrentgasse in Wien. Sie arbeitete an unterschiedlichen deutschen und österreichischen Theater-, Rundfunk- und Fernsehproduktionen mit und war bei der UNO in Genf tätig. Sie lebte sieben Jahre mit ihrer Familie in Moskau, wo ihre journalistische Laufbahn begann. Sie arbeitete als Auslandskorrespondentin für die österreichische Tageszeitung „Der Standard", und als Redakteurin für Osteuropa. Zum Thema Russland gibt es von ihr zahlreiche Publikationen. Für ihr Buch „Russland ist anders. Profile einer neuen Gesellschaft" erschienen im Holzhausen-
verlag erhält sie 1999 den Bruno-Kreisky-Anerkennungspreis für das politische Buch. Seit 2003 ist sie Mitglied im Kuratorium der basis-wien, einem Dokumentationszentrum für zeitgenössische Kunst in Österreich. 2004 gründete sie den Verein Freunde der basis-wien.
Während ihrer Zeit in Russland begann Marianne Sajdik ihre Sammlung zeitgenössischer Kunst mit Schwerpunkt Russland aufzubauen.